Tipps zu Aufsätzen 4 10. Jahrgangsstufe 4 Protokoll 4 Sprache / Stil

 

  Protokoll - Sprache / Stil
   
  Die Sprache in deinem Protokoll ist ein wichtiger Aspekt, denn Protokolle dienen der Aufgabe, Informationen objektiv, korrekt, präzise, knapp und sachlich zu übermitteln.
   
  Auf ausschmückende oder wertende Adjektive ist zu verzichten (z.B. „gigantisch“, „riesig“...).
   
  Protokolle können im Präsens aber auch im Präteritum verfasst werden.
Solltest du das Präsens verwenden, benutzt du für die Vorzeitigkeit das Perfekt.
Anders beim Präteritum, hier drückst du die Vorzeitigkeit durch das Plusquamperfekt aus.
   
  Ein sprachlicher Tipp, um den Namen deiner Mitschüler nicht immer erwähnen zu müssen, ist das Benutzen des Vorgangspassivs.
Beispiel: Es wurde festgestellt, dass diese Aussagen nicht zutreffen.
   
  Indirekte Rede
   
  Du berichtest in der indirekten Rede, wie die Unterrichtsstunde abgelaufen ist.
Somit verzichtest du schon einmal auf Doppelpunkt und Anführungszeichen.
Die Äußerungen kannst du verschieden umsetzen: entweder wortwörtlich, verkürzt oder in verschiedener Reihenfolge als beim Gesagten.
   
  Im Normalfall wird für die indirekte Rede der Konjunktiv I verwendet.
Allerdings gibt es eine Ausnahme. Unterscheidet sich der Konjunktiv I nicht vom Indikativ, so benutzt du den Konjunktiv II oder die Umschreibung mit „würde“.
  Beispiel: Der Schüler erklärt: „Ich komme leider zu spät.“ (Indikativ)
   
  Konjunktiv I: Der Schüler erklärt, er komme leider zu spät.
     
    Bildung Konjunktiv I: Infinitiv des Verbs (Verbstamm); die Endung „-en“ wird durch entsprechende Personalendung ersetzt.
Beispiel: ich gehe
[ ich gehe, du gehst [ du gehest, er/sie/es geht [ er/sie/es gehe, wir gehen [ wir gehen, ihr geht [ ihr gehet, sie gehen [ sie gehen
     
  Da sich bei diesem Beispiel der Indikativ und der Konjunktiv I nicht unterscheiden, verwendet man den Konjunktiv II:
  Konjunktiv II: Der Schüler erklärt, er käme leider zu spät.
     
    Bildung Konjunktiv II: Indikativ des Verbs im Präteritum; a, o, u, au werden meistens zu ä, ö, ü, äu umgeformt.
Beispiel: er kam [ er käme, sie fuhr [ sie führe, wir waren [ wir wären
     
  Auch eine Umschreibung mit „würde“ ist möglich:
  Der Schüler erklärt, er würde leider zu spät kommen.
     
  Eine weitere Möglichkeit für die indirekte Rede stellt die Verwendung des Indikativs dar.
  Konjunktiv: Er sagte, er wisse die Antwort nicht.
Indikativ: Er sagte, er weiß die Antwort nicht.
   
  Für die indirekte Rede benötigst du eine passende Redeeinleitung.
Hier ist vor allem Abwechslung gefragt. Dein Protokoll wirkt ziemlich schnell langweilig, wenn du immer nur das Wort „sagen“ gebrauchst. Dabei gibt es auch noch andere Redeinleitungsverben, wie zum Beispiel:
  „zusammenfassen“, „erwähnen“, „antworten“, „begründen“, „erläutern“, „sprechen“, „berichten“, „behaupten“...
     
  Zudem besteht noch die Möglichkeit, als Redeeinleitung Präpositionalgefüge zu verwenden. Anschließend lässt du dann den Infinitiv folgen.
  Beispiel: Nach Meinung von Herrn Krämer kommt dieser Vorschlag zu spät.
     
  Du kannst auch die Konjunktion „dass“ als Einleitwort benutzen.
  Beispiel: Der Schüler erklärt, dass er leider zu spät komme.
     
  Wenn der Lehrer oder ein Schüler eine Frage ohne Fragewort am Anfang gestellt hat, dann formulierst du diese Frage mit „ob“. (Entscheidungsfragen)
  Beispiel:
Der Lehrer fragte mich: „Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“
Der Lehrer fragte mich, ob ich meine Hausaufgaben gemacht hätte.
     
  Wenn du direkte Rede in indirekte Rede umformst, musst du darauf achten, dass sich die Pronomen ebenfalls ändern.
  Der Schüler sagte: „Ich kann dir beim Lernen helfen.“
Der Schüler sagte, er könne mir/dir/ihm (je nach Perspektive) beim Lernen helfen.
     
  Der Protokollführer sollte das Protokoll vor der Abgabe noch einmal durchlesen und dabei auf eine klare und verständliche Ausdrucksweise achten und alle Rechtschreibfehler korrigieren.